Bauten
Das Zentrum deines Permakultursystems bildet dein Wohnhaus.
Alle anderen Bauten auf deinem Grundstück werden so sinnvoll wie möglich ins System integriert. Häuser, Ställe und Dächer bieten Pflanzen, Tiere und Menschen Schutz und Wärme. Zudem können sie dir aber auch als Energiequellen dienen, du kannst mit ihnen Regenwasser sammeln oder ihre Wände und Dächer bepflanzen.
Achte bei neuen Bauten darauf, dass du dich für möglichst natürliche Materialien und nachwachsende Rohstoffe entscheidest. Wähle Baustoffe, die wiederverwendet oder in den Kreislauf zurückgeführt werden können. Sinnvoll ist es auch, wenn du mit bereits gebrauchten Materialien arbeitest. So kannst du auch bei den Bauten Materialkreisläufe schliessen und Ressourcen sinnvoll nutzen. Bedenke, dass Bauten in der Regel einer Bewilligungspflicht unterliegen, und wende dich rechtzeitig an die zuständigen Ämter.
Projekt «Berta» / Bad Aussee / @down-to-earth.ch
Wohnhaus
- Dein Wohnhaus ist das Zentrum deines Permakultur-Systems. Dort wird gelebt, gekocht, geplant und gefeiert.
- Jedes Wohnhaus bietet viele Möglichkeiten, der Natur Raum zu geben. Mit einem Dachgarten kannst du dein Haus kühlen.
- Wärmeliebende Pflanzen kannst du mit einem Vertikalgarten an den Hauswänden ziehen, und auf Balkonen oder Fensterbänken kannst du Kräuter oder Gemüsesetzlinge vorziehen.
Hühnerhaus
Hühner legen nicht nur Eier, sondern sie lockern zudem den Boden durch Scharren und Picken und minimieren Schädlinge. Damit sie sich wohlfühlen, brauchen sie einen Stall, in dem sie ihre Eier legen und vor Fressfeinden geschützt sind. Du kannst entweder ein fixes Hühnerhaus oder einen mobilen Hühnerstall bauen, der es dir ermöglicht, deine Hühner an verschiedenen Orten auf deinem Land einzusetzen.
Freiluftküche
Mit einer Freiluftküche schaffst du in deinem Garten einen Ort zum Erholen, Feiern, Gemüse- und Salatverarbeiten und um feine Mahlzeiten zu kreieren. Dort kannst du deine Helfer verpflegen, deine Gäste verwöhnen und das Essen unter freiem Himmel geniessen. Wie gross und welche Ausstattung deine Freiluftküche hat, hängt von deinen Bedürfnissen ab. Das Herzstück jeder Küche ist die Koch- oder Feuerstelle. Eine Wasserversorgung erleichtert dir die Arbeit, und gemütliche Sitzgelegenheiten ermöglichen dir, auch gleich dort zu essen.
Komposttoilette
Eine Komposttoilette ist umweltfreundlich, geruchsfrei, und mit deinen Exkrementen wird wertvoller Humus produziert. Wir spülen bei jedem Toilettengang 6 bis 9 Liter sauberes Trinkwasser weg. Mit einer Komposttoilette verschwendest und verschmutzt du kein Wasser, und durch die Kompostierung der anfallenden Produkte schliesst du einen wichtigen Kreislauf. Fäkalien enthalten wertvolle Mineralstoffe, unter anderem Stickstoff, Phosphor und Kalium, die den Boden versorgen und das Pflanzenwachstum verbessern.
Nach ein bis zwei Jahre richtigem Kompostieren hast du Dünger für Obstbäume und Blumen selbst erzeugt. Dieser Kompost eignet sich aber nicht für Gemüsebeete und für Pflanzen, die du essen möchtest, da menschlicher Kot diverse Rückstände haben kann.
Mehr zum Thema Komposttoilette:
>Verein Kompotoi
Baumhaus
Mit Baumhäusern machst du nicht nur deinen Kindern, sondern auch Erwachsenen eine grosse Freude. Hast du einen geeigneten Baum im Garten oder in deinem Wald? Baue dein eigenes Baumhaus! Von dort kannst du die Natur beobachten, den Vögeln zuhören oder einfach mal eine Nacht draussen schlafen. Damit ein Baumhaus stabil ist, brauchst du eine gute Planung und Vorbereitung. Am besten lässt du dich von Fachleuten beraten: So stellst du sicher, dass auch deine Enkel noch in deinem Baumhaus spielen können.
Naturspielplatz
Wenn du selber Kinder hast oder dein Projekt für eine Gemeinschaft erbaut wird, gehört ein Spielplatz einfach dazu. Ein Spielplatz zu bauen, ist ganz einfach: eine Schaukel am Baum, eine Rutschbahn oder ein Kletterbaum. Wenn du Kinder hast, beziehe sie bei der Planung und der Gestaltung mit ein. So haben die Kinder noch viel mehr Spass an ihrem Spielplatz.
Gewächshaus
Mit einem Gewächshaus wachsen in deinem Garten auch wärmeliebende Pflanzen, Obst und Gemüse. Zudem eignet es sich für die Anzucht von Jungpflanzen. Um dein Gewächshaus erfolgreich zu bepflanzen, musst du die vier Komponenten Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Licht und Wasser berücksichtigen.
Permakultur Auenhof / Feldbach / @down-to-earth.ch
Beachte bei der Standortwahl deines Gewächshauses folgende Faktoren:
- Richte dein Gewächshaus nach Süden aus, so kann es das meiste Sonnenlicht einfangen.
- Tipp: Unter sonnenverlauf.de kannst du den Sonnenverlauf in deinem Garten überprüfen und so den perfekten Standort bestimmen.
- Zentral ist eine gute Durchlüftung: Achte darauf, dass du die Fenster oder Türen öffnen kannst, um so die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur auszugleichen.
- Baue dein Gewächshaus in der Nähe deines Wohnhauses, und kümmere dich um eine gute Wasserversorgung. Denn Jungpflanzen brauchen regelmässig Pflege und Wasser.
Erdbauten
Erdkeller
Ein Erdkeller ist ein natürlicher Lagerraum, in dem du dein Gemüse während des ganzen Jahres lagern kannst. Da du den Erdkeller ins Erdreich hineinbaust, wird er natürlich gekühlt. Du brauchst also keinen Strom und hast einen Kühlschrank, indem du sogar an heissen Tagen Milchprodukte lagern kannst. Beachte, dass du deinen Erdkeller nach Norden ausrichtest.
Erdstall
Wenn du Tiere halten willst, bietet sich ein Erdstall an als Unterstand. Denn dort ist es im Sommer kühl, und im Winter sind die Tiere geschützt. Gleichzeitig hast du auf der Aussenseite zusätzliche Fläche, die du für Pflanzen nutzen kannst. Deinen Erdstall richtest du idealerweise nach Osten aus.
Erdgewächshaus
Ein Erdgewächshaus bietet dir die Möglichkeit, Sonne und Erdwärme gleichzeitig zu nutzen. So kannst du bereits früh im Jahr Setzlinge oder Jungpflanzen aufziehen. Im Erdgewächshaus haben sie das optimale Klima, auch wenn draussen noch Schnee liegt. Ein Erdgewächshaus baust du ins Erdreich und deckst es mit einem Glasdach. Beachte, dass du dein Erdgewächshaus nach Süden ausrichtest, damit es mit möglichst viel Sonne und Wärme versorgt wird.