Tiere im Permakultur-System
Tiere leisten einen wertvollen Beitrag, um dein Permakultur-System im Gleichgewicht zu halten. Denn Tiere sind ideale Resteverwerter, Rasenmäher, Düngerproduzenten, Baumschneider, Wärmequellen, Insektenvernichter, Schneckenfresser und helfen so mit, dein Permakultur-System zu regulieren.
Wer Tiere halten will, muss Pflichten erfüllen, die über das Wohl des Tieres hinausgehen. Informiere dich unbedingt über die Haltungsbedingungen und die gesetzlichen Bestimmungen bei den zuständigen Ämtern.
Hund und Katze
Hunde oder Katzen sind nicht nur gute Freunde, sie übernehmen auch wichtige Funktionen in deinem Permakultur-System. So schützen Hunde dich vor Wildtieren und schlagen Alarm, wenn andere Tiere in der Nacht deine Ernte abfressen wollen, und Katzen jagen Mäuse, die gerne die Wurzeln deiner Pflanzen abknabbern.
Hühner
Hühner zu halten, ist ideal für Anfänger. Sie brauchen relativ wenig Pflege, und du kannst sie auch in kleineren Gärten halten. Hühner vereinen mehrere Prinzipien der Permakultur: Sie sind sehr anspruchslos, aber auch sehr nützlich: Gibst du ihnen ein Zuhause und Essen, bekommst du von ihnen Eier und Fleisch. Wenn du sie frei herumlaufen lässt, scharren sie am Boden und graben ihn für dich um. Zudem fressen sie Insekten und düngen mit ihrem Mist den Boden.
Enten
Mit der Haltung von Enten hast du das Schneckenproblem im Griff. Enten sind die beste Lösung, um deinen Garten vor Schnecken zu schützen. Sie fressen nicht nur die Schnecken, sondern auch deren Eier und dämmen damit die Schneckenpopulation ein ‒ sie lieben allerdings auch deinen Salat. Enten brauchen mehr Platz als Hühner und einen Teich, in dem sie schwimmen und tauchen können. Zum Wohnen reicht ihnen ein einfacher Holzschuppen.
Ziegen
Ziegen sind sehr soziale Tiere, die eine solide Behausung auf trockenem Boden und Schutz vor Regen, Wind und Kälte brauchen. Sie sind Bergtiere und grasen gerne an Hängen. Da sie klettern, brauchst du unbedingt gute Zäune, die hoch genug sind. Die wählerischen Ziegen suchen sich ihre Nahrung gerne selber aus. Sie bevorzugen Kräuter, junge Zweige, Knospen und Blätter. Beachte, dass Ziegen grosse Schäden an Nutzpflanzen anrichten können.
Schweine
Schweine sind Waldweidetiere und eignen sich daher für einen Waldgarten. Schweine essen allerlei Reste, hacken und pflügen Böden, helfen dir beim Teichbauen und fressen das Fallobst. Da sie nicht schwitzen können, brauchen sie unbedingt einen Teich oder eine Schlammgrube, um sich zu kühlen. Ein Erdstall ist für Schweine optimal, und sie benötigen täglich etwa 11 kg Frischfutter und 4‒6 Liter Wasser (pro Tier).
In der Aufbauphase deines Systems kannst du die Schweine den Boden umwühlen lassen: So bereiten sie dir den Boden für die Bepflanzung vor. Schweine sind sehr soziale Tiere; halte sie mindestens zu zweit.
Honigbienen
Als Bestäuber vieler Nutzpflanzen sind Bienen unerlässlich. Zudem liefern sie dir Honig, der nicht nur gut schmeckt, sondern auch gesund ist. Mit dem Bienenwachs kannst du Kosmetikprodukte, Seifen oder Kerzen herstellen.
Wenn du einen Bienenstock platzieren möchtest, suche einen geschützten, erhöhten Platz, nach Osten ausgerichtet, also Richtung Morgensonne, und wo sie vor extremem Wetter geschützt sind. Besuche einen Imkerkurs. Kaufe deine Bienenvölker in der Region und zwingend aus verlässlichen Quellen. In der Schweiz müssen Bienenvölker beim zuständigen kantonalen Amt registriert werden. Bienen fliegen über grosse Distanzen und können Krankheiten weiträumig verbreiten. Um deinen Bienen genügend Nahrung und ein wohliges Zuhause zu geben, baue viele nektarreiche Pflanzen an, die zu unterschiedlichen Zeiten im Jahresverlauf blühen.
Schafe
Wenn du Schafe hältst, hast du nicht nur wertvolle eigene Milch und eigenen Käse, sondern auch eigene Wolle. Schafe benötigen viel Weideland, denn sie essen gerne 7‒8 Stunden am Tag. Ein Schaf frisst täglich etwa 10% seines Körpergewichts. Schafe sind Herdentiere und mögen auf der Weide Unterstände und Bäume. Zusätzlich benötigen sie für die kältere Jahreszeit einen Stall.