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Von Arten und Sorten in der Taxonomie

Systematik – Verbinden von Phylogenie und Klassifizierung

Systematik bezeichnet das Studium der biologischen Vielfalt in einem evolutionären Kontext. Im Zentrum steht dabei die stammesgeschichtliche Entwicklung (Phylogenie) dieser Vielfalt an sich und der Verwandtschaftsgruppen auf allen Ebenen der biologischen Systematik. Organismen werden daher nicht durch ihre Ähnlichkeit, sondern aufgrund ihrer Verwandtschaft geordnet.

Die Taxonomie ist ein Inhalt der Systematik und bezweckt das Benennen und Klassifizieren von Arten und Artengruppen in einem hierarchischen System.

Diese wird grob in sieben absteigende Ebenen oder Rangstufen eingeteilt:

Reich > Abteilung (Stamm) > Klasse > Ordnung > Familie > Gattung > Art.

Der Artbegriff ist keine einheitliche biologische Definition. Es gibt zahlreiche Artkonzepte wie den biologischen Artbegriff, der so definiert ist, dass sich Organismen der gleichen Art unter natürlichen Bedingungen kreuzen können und fruchtbare Nachkommen hervorbringen können. Andere Artkonzepte beziehen sich auf gemeinsame anatomische und morphologische Merkmale, wobei Arten anhand charakteristischen gemeinsamen Artmerkmalen bestimmt werden.

Der botanische Name

Innerhalb einer Gattung werden verschiedene Arten unterschieden. Der wissenschaftliche Name einer Art (oft lateinischen oder griechischen Ursprungs) setzt sich aus zwei Teilen zusammen. Dies bezeichnet man als binäre Nomenklatur, die vom schwedischen Botaniker Carl von Linné 1753 eingeführt wurde. Der erste Teil des Namens bezeichnet die Gattung (Genus). Der zweite Teil ist der Artname und steht für eine Art (Spezies) innerhalb dieser Gattung. Der zweiteilige Name wird stets kursiv, der erste Buchstabe des Gattungsnamens gross und der Artname klein geschrieben. Der botanische Name beispielsweise der Ringelblume ist Calendula officinalis L., wobei das L. ein Autorenkürzel darstellt und für den Familiennamen des Erstbeschreibenden dieser Art steht. Das Autorenkürzel «L.» steht hier für Carl von Linné und wird dem botanischen Namen häufig angehängt.

Calendula Officinalis L

Trivialnamen wie Tulpe oder Schafgarbe können mehrdeutig sein, weil es von diesen Pflanzen mehrere Arten gibt. Um Missverständnissen vorzubeugen, gibt es internationale Regeln zur Benennung von Arten. Diese Nomenklatur wird als Disziplin der wissenschaftlichen Benennung von Lebewesen bezeichnet. Die botanischen Namen werden durch den «Internationalen Code der Nomenklatur für Algen, Pilze und Pflanzen» geregelt.

Häufig werden dem Artnamen weitere Abkürzungen angehängt. Diese Abkürzungen sollen an folgenden Beispielen erklärt werden:

Unterart, abgekürzt subsp. oder ssp.:

Die Echte Zwetschge trägt den botanischen Namen Prunus domestica subsp. domestica und ist eine Unterart der Kulturpflaume (Prunus domestica). Eine Unterart bezieht sich auf eine Gruppe von Pflanzen einer botanischen Art, die alle das gleiche Aussehen oder Merkmale aufweisen. Die Unterschiede der Unterart zur jeweiligen Art sind häufig kleiner als zwischen zwei Arten. Unterarten bewohnen oft unterschiedliche geografische Verbreitungsgebiete (Areale).

Beispielsweise unterscheiden sich die Rotklee (Trifolium pratense) -Unterarten in ihrer Verbreitung: Die Unterart Gewöhnlicher Rotklee (Trifolium pratense L. subsp. Pratense) ist auf Wiesen und lichten Wäldern kollin bis subalpin verbreitet. Das Verbreitungsgebiet der Unterart Schnee-Rotklee (Trifolium pratense subsp. nivale (W. D. J. Koch) Ces.) hingegen liegt auf der alpinen Höhenstufe.

Prunus domestica subsp. domestica

Varietät, abgekürzt var.:

Der Chicorée trägt den botanischen Namen Cichorium intybus var. foliosum und ist eine Varietät der Art Gemeine Wegwarte (Cichorium intybus). Den gleichen botanischen Namen trägt der Radicchio; auch er ist eine Kulturform der Gemeinen Wegwarte. Eine Varietät ist häufig keine natürliche Verwandtschaftsgruppe, sondern umfasst eine Gruppe einer Art, die in einzelnen oder sehr wenigen Merkmalen vom «Idealtyp» der Art abweichen. Die Merkmale sind meist sehr auffällig, haben jedoch keine taxonomische Relevanz.

Diese Gruppe einer Art hat meist kein eigenes geografisches Verbreitungsgebiet und meist keine spezifische Standortbindung. Die Bezeichnung Varietät wird teilweise für Zuchtpflanzen mit auffallenden Merkmalen verwendet wie beispielweise Varietäten des Gemüsekohls, den Broccoli (Brassica oleracea var. italica) oder den Rosenkohl (Brassica oleracea var. gemmifera).

Brassica oleracea var. italica

Convarietät, abgekürzt convar.:

Der Kopfkohl (Brassica oleracea convar. capitata) ist eine Zuchtform (Convarietät) des Gemüsekohls (Brassica oleracea). Weitere Varietäten des Kopfkohls sind beispielsweise der Weisskabis / Weisskohl (Brassica oleracea convar. capitata var. alba) oder der Wirz / Wirsing (Brassica oleracea convar. capitata var. sabauda). Sowohl der Weisskabis als auch der Wirz sind also Varietäten der Zuchtform (Convarietät) Kopfkohl und gehören zur Art Gemüsekohl (Brassica oleracea). Convarietät wird ausschliesslich zur Beschreibung von Kulturpflanzen gebraucht.

Die Convarietät ist eine Untereinheit der Art und steht zwischen Art und Varietät oder zwischen, falls vorhanden, Unterart und Varietät wie beispielsweise die Zucchetti (Cucurbita pepo subsp. pepo convar. giromontiina), einer Unterart des Gartenkürbis (Cucurbita pepo). Der Begriff «Convarietät» erleichtert die Unterteilung insbesondere von sehr formenreichen Pflanzenarten, aus welchen zahlreiche Kultursorten gezüchtet wurden. Das Taxon convar. wurde in die internationalen Codes zunächst aufgenommen, wurde aber wieder abgeschafft. So findet man für den Weisskabis die botanischen Namen Brassica oleracea convar. capitata var. alba sowie Brassica oleracea var. capitata var. alba.

Brassica oleracea convar. capitata

Hybride

Eine Hybride ist ein Individuum, das aus einer Kreuzung hervorgegangen ist. In der Botanik wird der Begriff «Hybride» für die Nachkommen der absichtlichen Kreuzung (Pflanzenzucht) oder natürlichen Kreuzung von Pflanzen aus verschiedenen Gattungen, Arten oder Unterarten verwendet. Hybridsaatgut wird mit F1 gekennzeichnet. Hybriden sind meist nur beschränkt fortpflanzungsfähig oder ganz steril und können nicht weitervermehrt werden. Die botanische Kennzeichnung von Hybriden erfolgt durch ein ×. Botanische Hybriden enthalten ein × zwischen Gattungsname und Artname.

Hybride

Bei Arthybriden wird dieses kleine Kreuz zwischen die Elternartnamen gesetzt, bei Gattungshybriden vor die beiden Gattungsnamen. Innerhalb der Gattung der Weiden (Salix) kommen natürlicherweise Hybride vor: So ist die Fahlweide (Salix × rubens) eine Kreuzung zwischen Salix fragilis und der Silberweide (Salix alba) und die Fuchsschwanz-Weide (Salix ×alopecuroides) eine Kreuzung zwischen Salix triandra und Salix fragilis.

Sorte (Cultivar)

Zur Unterscheidung von Varianten einer Zier- oder Nutzpflanzenart wurde in der Pflanzenzüchtung der Begriff «Sorte» (Cultivar) eingeführt. Der Begriff ist weitgehend unabhängig von den taxonomischen Rangstufen und kann daher meist nicht mit Unterarten, Varietäten oder Formen gleichgesetzt werden. Die Sorte entsteht durch Züchtung oder Auslese und unterscheidet sich durch verschiedene Merkmale wie Blütenfarbe, Grösse oder Blattmusterung von anderen Sorten der gleichen Art. Es ist eine Gruppe von Pflanzen einer Art, die wegen einer Eigenschaft oder einer Kombination mehrerer Eigenschaften selektiert wurde, bezüglich dieser Eigenschaften verschieden, einheitlich und stabil bleibt sowie diese Eigenschaften bei zweckmässiger Vermehrung behält. Die neue Form dieser Pflanzenart wird dann als Sorte bezeichnet und erhält einen eigenen Sortennamen.

Hybride

Der Internationale Code der Nomenklatur der Kulturpflanzen (International Code of Nomenclature for Cultivated Plants [ICNCP]) regelt die einheitliche Benennung von Kulturpflanzen-Sorten. Die in der Pflanzenzucht verbreiteten Begriffe «Sorte» oder auch «Form» entsprechen in der Regel dem Begriff «Cultivar». Früher wurde zur Kennzeichnung von Cultivaren die Abkürzung «cv. » verwendet. Heute sollen Cultivarnamen oder Sorten in einfache obere Anführungszeichen hinter den botanischen Namen der Art oder Gattung angehängt werden. Beispielsweise bezeichnet der botanische Name Ribes uva-crispa ‹Invicta› die Stachelbeerensorte «Invicta» und der Name Malus domestica ‹Gala› eine bekannte Apfelsorte.

Visio Permacultura Schweizer Förderstiftung / ©visio-permacultura.ch