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Biologischer Pflanzenschutz

Pflanzenschutz verfolgt das Ziel, Schäden an Pflanzen zu vermeiden oder zu reduzieren.

Visio Permacultura Schweizer Förderstiftung / ©visio-permacultura.ch

Vorbeugender Pflanzenschutz

Da geschwächte Pflanzen anfälliger auf Schädlinge und Krankheiten sind, machen vorbeugende Massnahmen gegen Schädlinge und für gesunde, starke Pflanzen am meisten Sinn:

  • Beachte die Kulturführung, die Saattermine und die Pflanzenabstände
  • Sorge mit pflanzengerechter Düngung für eine ausreichende Nährstoffversorgung
  • Wähle besser standortgerechte, gegenüber bestimmten Krankheiten resistente Sorten
  • Mische verschiedene Pflanzenarten aus unterschiedlichen Pflanzenfamilien
  • Schaffe durch Raum-, Struktur- und Pflanzenvielfalt ein stabiles Gleichgewicht zwischen Nützlingen und Schädlingen
  • Kümmere dich um die Erhaltung, Ansiedlung und Ausbringung von Nutzorganismen
  • Verzichte auf Monokulturen, baue in Mischkulturen und mit Fruchtwechsel an

Die meisten Nutzpflanzen, die wir in unseren Gärten und Äckern kultivieren, gehören wenigen Familien an und sind daher häufig miteinander verwandt. So zählt beispielsweise das Stein- und Kernobst, das wir bei uns häufig anbauen, zu einer einzigen Pflanzenfamilie (Rosengewächse, Rosaceae). Schädlinge oder Schaderreger sind häufig wirtsspezifisch. Das bedeutet, dass meist nur eine Pflanzenart oder nur nah verwandte Arten befallen werden.

Der Anbau vieler nah verwandter Pflanzen begünstigt den Befall von Schädlingen und Krankheiten, da diese sich leichter vermehren und ausbreiten können.

Visio Permacultura Schweizer Förderstiftung / ©visio-permacultura.ch

Krankheiten und Schädlinge

Krankheiten oder Schädlinge breiten sich dann aus, wenn sie ideale Bedingungen vorfinden. So benötigt beispielsweise der Falsche Mehltau eine hohe Luftfeuchtigkeit und nasse Blätter, um sich auszubreiten. Sonnenlicht wirkt wuchshemmend auf den Mehltau.

Darum sollten Wirtspflanzen des Falschen Mehltaus nicht zu dicht gepflanzt und zudem ausgelichtet werden. Weiter benötigen sie einen Standort, an dem ihre Blätter schnell trocknen.

Nützlinge und Schädlinge

Der Begriff «Schädling» steht aus der Sicht des Menschen für Organismen, die uns durch Ertragsminderung oder -ausfall indirekt Schaden zufügen können. Normalerweise sind die Häufigkeit und die schädlichen Auswirkungen, nicht die blosse Anwesenheit eines Organismus, für die Bezeichnung «Schädling» bestimmend.

Zu den häufigen Schädlingen zählen diverse Schneckenarten, Thripsen, Blatt- und Schildläuse, Wickler, Weisslinge, Motten, Frucht- und Essigfliegen, Blatthornkäfer, Nematoden usw.

Visio Permacultura Schweizer Förderstiftung / ©visio-permacultura.ch

Visio Permacultura Schweizer Förderstiftung / ©visio-permacultura.ch

Nützlinge

Als Nützlinge werden die natürlichen Gegenspieler (Antagonisten) von Schädlingen bezeichnet, zu ihnen gehören räuberische Arten, Parasiten, Parasitoide und Krankheitserreger von Schädlingen. Zu den Nützlingen zählen Schlupfwespen, Spinnen, Marien- und Laufkäfer, Flor- und Schwebfliegen, Gallmücken, räuberische Wanzen, Raubmilben, Nematoden, Ohrwürmer, Raubfliegen etc. Bakterien, Pilze oder Viren, die für den Pflanzenschutz eingesetzt werden können, werden meistens als Pflanzenschutzmittel bezeichnet.

Nützlinge fördern

Ziel ist es, ein natürliches Gleichgewicht zwischen Nützlingen und Schädlingen zu schaffen, damit sie sich selber regulieren. Die besten Voraussetzungen dafür schaffen möglichst viele verschiedene Tier- und Pflanzenarten. Am Waldrand überschneiden sich beispielsweise Arten des Offenlandes und solche des Waldes, was zu einer aussergewöhnlichen Artenvielfalt führt. Wenn wir also Strukturvielfalt mit Offenlandschaften (Wiesen, Gemüsebeeten), halboffenen und dichten Landschaften (Hecken, Beerensträucher, Einzelbäume, Baumgruppen) schaffen sowie eine Vielfalt an Pflanzen kultivieren, werden zahlreiche Tierarten den Weg zu uns finden. Kommen viele verschiedene Tierarten vor, kann sich ein Gleichgewicht von Nützlingen und Schädlingen leichter einstellen.

Wenn wir bestimmte Tierarten fördern wollen, müssen wir ihre Bedürfnisse berücksichtigen: Wo findet diese Art Nahrung, Unterschlupf, Schutz? Wo und wie überwintert sie? Wo und wie pflanzt sie sich fort? Die Arten siedeln sich dann an, wenn ihre Bedürfnisse gedeckt sind.

Durch das Aufhängen von Nistkästen für Höhlenbrüter (Sperlinge, Meisen …), die besonders während der Aufzucht ihrer Jungen zahlreiche Insekten vertilgen, können diese minimiert werden. Igel und Raubwild (Mauswiesel, Hermelin …) finden in unseren Gärten zwar häufig genügend Nahrung, sie brauchen aber auch Unterschlupfplätze. Ohrwürmer finden in einem Garten in der Regel ebenfalls genügend Nahrung, aber meist zu wenig Schutz- und Überwinterungsmöglichkeiten.

 

Visio Permacultura Schweizer Förderstiftung / ©visio-permacultura.ch

Pflanzen-Schutzmassnahmen

Aus Pflanzen können zahlreiche Giess- und Spritzmittel gegen Schädlinge und Krankheiten hergestellt werden. So können Jauchen von Ackerschachtelhalm, Knoblauch oder Zwiebeln vorbeugend und bei Befall von Pilzkrankheiten verwendet werden.

Tee aus Brennnessel oder Wermutjauche, aber auch das klassische Hausmittel einer Schmierseifenlösung, wirkt beispielsweise gegen verschiedene Läusearten, Tee aus Kapuzinerkresse gegen Blutläuse, Wermutjauche gegen Apfelwickler, Zwiebelschalenjauche gegen Milben etc.

Hier findest du zusätzliche Tipps zu selbstgemachten Pflanzen-Schutzmitteln:

> zu den Tipps

Der Anbau spezifischer Pflanzen kann zur Vorbeugung und Bekämpfung von Schädlingen und Schaderregern dienen. So kann beispielsweise Ölrettich als Fangpflanze gegen Wurzelgallennematoden angepflanzt werden. Gewisse Pflanzen können eine abschreckende oder eine anziehende Wirkung auf Schädlinge ausüben, was man sich zunutze machen kann. Schnecken lieben beispielsweise Tagetes, Kapuzinerkresse mögen sie jedoch nicht.

Pflanzen, die als biologischer Pflanzenschutz verwendet werden können, findest du hier:

> zum Pflanzenplaner

Tipp: Das Buch «Der Bio-Garten» von Marie-Louise Kreuter enthält ein umfassendes Kapitel zum Thema «Biologische Mittel zur Schädlingsabwehr».