Das heimische Schmalblättrige Weidenröschen wächst auf lichten Waldstellen, Kahlschlägen, Ruderalflächen, Fels- und Blockschutt, an Ufern und Böschungen und bevorzugt kalkarme, eher nährstoffreiche Lehmböden. Die ausdauernde krautige Pflanze bildet am aufrechten, meist unverzweigten, nach oben purpurn überlaufenden Stängel wechselständig angeordnete schmale, lanzettförmige, bis 20 cm lange Blätter. Die zahlreichen, 2 bis 3 cm grossen, rosa gefärbten Blüten sind in einem langen, endständigen, traubigen Blütenstand angeordnet und blühen von unten nach oben in einer Abfolge. Das Schmalblättrige Weidenröschen besitzt ein weit kriechendes Rhizom und bildet zahlreiche langlebige Samen mit einem langen Haarschopf (Flugsamen) – die Pflanze ist ausbreitungsfreudig. Die Pflanze kann gut zur Bodenbefestigung unbefestigter Hänge verwendet werden. Alle Pflanzenteile sind essbar. Die Wurzeln haben einen süsslichen, leicht scharfen Geschmack. Das Schmalblättrige Weidenröschen wird als Heilmittel bei Beschwerden der ableitenden Harnwege im Zusammenhang mit benigner Prostata-hyperplasie (BPH) verwendet und soll bei Magen- und Darmentzündungen Linderung bringen. Das Kleinblütige Weidenröschen (Epilobium parviflorum) kann wie das Schmalblättrige Weidenröschen verwendet werden.