Die ursprünglich aus Nordamerika stammende Gemeine Nachtkerze verwildert leicht und ist mittlerweile weit verbreitet. Sie wächst auf Sand- und Schuttflächen, an Böschungen an Verkehrswegen und bevorzugt eher trockene, kalkhaltige, durchlässige Böden. Die zweijährige krautige Pflanze bildet eine auf dem Boden aufliegende Blattrosette mit fleischiger Pfahlwurzel. Am im unteren Bereich rötlich überlaufenen, aufrechten Stängel, der sich im oberen Teil teilweise verzweigt, bilden sich kurz gestielte, länglich-lanzettliche, etwa 10 cm grosse Blätter. Aus den grossen, gelb gefärbten, angenehm riechenden Blüten entstehen Kapseln mit zahlreichen kleinen Samen. Alle Teile der Pflanze sind essbar. Die Blätter haben einen leicht würzigen und herben Geschmack. Die Wurzeln können wie Schwarzwurzeln gekocht werden. In der Naturheilkunde hat heute vor allem das aus den Samen gewonnene Nachtkerzenöl eine Bedeutung. Die Gemeine Nachtkerze wird als Heilmittel zur Linderung von Juckreiz bei akut oder chronisch trockener Haut verwendet und zur symptomatischen Erleichterung von Neurodermitis. Da die Gemeine Nachtkerze sehr ausbreitungsstark ist, muss beim Anbau beachtet werden, dass die Pflanzen nicht über Samen verwildern kann.