Die aus Mexiko stammende Glänzende Tagetes oder Winter-Estragon, ist unter dem Namen Yauhtli als eine wichtige Würz- und Zauberpflanze der Azteken bekannt. Die Pflanze ist mehrjährig, in unseren Breiten aber nicht ausreichend winterhart und muss in der Regel im Kübel kultiviert werden. Die wintergrüne Pflanze bildet einfache, lanzettliche, gegenständig angeordnete Blätter und endständige Blütenkörbchen mit gelben Zungen- und Röhrenblüten. Die Glänzende Tagetes bevorzugt frischen, durchlässigen Boden an warmer, sonniger Lage. Blätter und Blüten sind essbar und eignen sich zum Verfeinern von Salaten, Gemüsegerichten, Süssspeisen aber auch zum Aromatisieren von Getränken oder als Tee. Die Blätter schmecken ähnlich dem Estragon, nach Anis mit einer leichten Schärfe im Abgang. Der Glänzenden Tagetes wird eine „psychoaktive, leicht psychedelische“ Wirkung nachgesagt, die durch die in ihr enthaltenen Cumarinderivate zu erklären sein soll. Ein aus dieser Pflanze gekochter Tee soll leicht aufputschend und aphrodisierend wirken. In Mexiko wird das Kraut als Heilmittel insbesondere bei Fieber und Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Tagetes-Arten sind in allen Pflanzenteilen phototoxisch und können eine Kontaktdermatitis auslösen. Als Randbepflanzung von Gemüsebeeten oder auch mitten zwischen die einzelnen Nutzpflanzen vertreiben Tagetes viele Fliegenarten, die den strengen Geruch der Tagetes nicht mögen. Die Wurzeln von Tagetes enthalten Substanzen mit nematizider Wirkung (besonders ausgeprägt bei Tagetes patula). Durch die Pflanzung von Tagetes werden daher pflanzenschädigende Nematoden im Boden reduziert.