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Die 8 W-Fragen

Die 8 W-Fragen sind ein wertvolles Planungswerkzeug für dein Permakultur-Projekt. Die Antworten helfen dir, einen Überblick zu bekommen und Schwierigkeiten rechtzeitig zu erkennen. Idealerweise bearbeitest du diese Fragen mit allen Projektbeteiligten. So hast du eine solide Basis und eine klare Vision, bevor du beginnst.

WARUM

  • Vision/Motiv
  • Ursache für den Veränderungswunsch bzw. des Vorhabens
  • Welches sind die Gründe für dein Vorhaben?

WOZU

  • Ziele
  • Erwünschte Ergebnisse des Vorhabens
  • Was willst du mit dem Projekt erreichen?

WER

  • Akteure/Akteurinnen
  • Träger/Trägerinnen
  • Auftraggebende
  • Geldgeber
  • Betreiber, Fachleute
  • Nutzniessende, Betroffene
  • Zielgruppe

WAS

  • Massnahmen und Inhalte des Projekts

WOMIT

  • Notwendige Ressourcen für Planung und Durchführung
  • Wie werden die Mittel organisiert?
  • Ressourcen zur Bewirtschaftung und Erhalt des Systems

WO

  • Ort, Region, Landwirtschaft
  • Wirkungsbereich des Permakultur-Systems

WIE

  • Arbeitsstil
  • Arbeitsmethoden
  • Vorgehensweise

WANN

  • Zeitrahmen des Projekts
  • Erwartete Lebensdauer des Permakultur-Systems

Planungscheckliste

Wenn du ein Permakultur-System planst, ist Beobachten und Analysieren immer der erste Schritt.

Was ist vorhanden? Was brauche ich? Was möchte ich gerne? Wie finde ich Menschen, die mich dabei unterstützen usw.?


Mit dieser Liste kannst du erarbeiten, welche Permakultur-Elemente und -Strategien du für den Aufbau und Erhalt deines Permakultur-Systems benötigst.

Vision – Ziele – Wünsche

  • Was soll der Garten oder das Grundstück können?
  • Gewünschter Selbstversorgungsgrad mit Lebensmitteln
  • Herstellung von Naturprodukten
  • Erholung, Lebensfreude und Kraftspender
  • Platz für Kreativität und Bewegung
  • Sinnvolle Aufgabe, Arbeit
  • Wirtschaftlichkeit, Verkauf
  • Therapeutische Zwecke
  • Begegnung und Austausch

Informationen über das Grundstück

  • Geschichte des Grundstücks
  • Nutzung: Bauland, Ackerland, Wiese, Wald
  • Bisherige Nutzung
  • Topografie, Geländeformen
  • Höhenlage
  • Lage des Grundstücks, Ausrichtung zu den Himmelsrichtungen
  • Grundstückfläche (inkl. Gebäude)
  • vorhandene Ressourcen auf dem Grundstück

Klimatische Verhältnisse

  • Klima im Sommer:
    Sonnenstunden
    Niederschlagsmenge und Häufigkeit
    Tag- und Nachttemperaturen
    Hauptwindrichtung
  • Klima im Winter:
    Sonnenstunden
    Niederschlagsmenge und Häufigkeit
    Tag- und Nachttemperaturen
    Hauptwindrichtung
  • Mikroklima:
    Luftfeuchtigkeit und Temperatur

Boden

  • Bodenverhältnisse
  • Bodenfruchtbarkeit
  • Zeigerpflanzen
  • vorhandene Pflanzen auf dem Grundstück

Wassermanagement

  • Grundwasser, Brunnen, Quelle
  • öffentliches Wasser
  • Teiche
  • Feuchtgebiete
  • Bach
  • Dachflächenwasser

Infrastruktur

  • Wege
  • Strassen
  • Gebäude, Nebengebäude
  • Erschliessung von Wasser und Strom
  • gesetzliche Vorgaben, Flächennutzungsplan
  • Eigentumsverhältnisse gemäss Grundbuchauszug

Beschaffenheit der Umgebung

  • Akustische Verhältnisse
  • Luft, Immissionen
  • Nachbarn
  • Naturräumliche Verhältnisse
  • Besiedlung

Eigene Ressourcen

  • Fähigkeiten, Talente, Neigungen
  • Zeitplan
  • Beruf
  • Anzahl der Personen
  • Finanzen für Planung, Materialien und Erhalt

Gewünschte und benötigte Permakulturelemente

  • Gemüsegarten
  • Teichfläche
  • Freiluftküche

Funktionsanalyse

Ziel der Permakultur ist es, sich selbsterhaltende Systeme zu schaffen. Damit dies funktioniert, musst du wissen, wie du die Elemente und Pflanzen miteinander verbinden kannst. Die Funktionsanalyse ist ein Werkzeug dafür.

Jedes Element hat Bedürfnisse (Input) und erzeugt Produkte (Output). Damit dein System abfallfrei, effektiv und mit möglichst wenig Energieaufwand funktioniert, ist es wichtig, dass alle Bedürfnisse der gewählten Elemente innerhalb des Systems erfüllt werden und alle Produkte verwertet werden. Damit dir das gelingt, gibt es die Funktionsanalyse, die dir ermöglicht, alle Elemente zu prüfen, sie gemäss ihren Bedürfnissen zu konstruieren und die Wechselwirkung zwischen den Elementen zu nutzen.

  1. Schritt – Mache eine Liste mit allen von dir gewünschten Permakultur-Elementen und benenne sie.
  2. Schritt – Analysiere alle Elemente auf Input und Output. Input: Erfasse die generellen Bedürfnisse eines Elements. Output: Erfasse alle Produkte eines Elements
  3. Schritt – Du hast nun von jedem Element eine Liste mit den In- und Outputs. Verschaffe dir nun einen Überblick über den In- und Output aller Elemente.
  4. Schritt – Überprüfe, welche Elemente die Bedürfnisse anderer Elemente erfüllen können, indem du die erzeugten Produkte verwerten kannst. Das heisst, was als Input für ein Element benötigt wird, kann der Output eines anderen Elementes sein.
  5. Schritt – Nun kannst du die Elemente besser platzieren und die Wechselwirkungen zwischen den Elementen integrieren.

Wichtig:
Unerfüllte Bedürfnisse bedeuten mehr Arbeit und Kosten. Nicht verwertete Produkte sind Abfälle, da der Kreislauf nicht geschlossen ist. Durch Hinzufügen, Wegnehmen oder Umgestalten einzelner Elemente kannst du Arbeit, Kosten und Abfälle minimieren und ein langfristig sich selbsterhaltendes System bauen.

Beispiel Huhn

Wie kannst du nun Input und Output sinnvoll kombinieren?

Durch einen Waldgarten oder Hecken bietest du den Hühnern Schutz und Auslauf, und sie finden Körner zum Picken. Mit einem Teich kannst du sie mit Wasser versorgen. Ihren Stall kannst du mit einem Gewächshaus kombinieren, so nutzt du die Wärme der Hühner, damit auch in kälteren Jahreszeiten Pflanzen im Gewächshaus überleben können.

Die Eier und das Fleisch der Hühner versorgen dich mit wichtigem Protein. Die Eierschalen, die Federn und den Mist kannst du dem Kompost zufügen oder den Mist für deine Gemüsebeete nutzen. Wenn die Hühner im Waldgarten leben, helfen sie, Schädlinge zu minimieren, und um deine Beete aufzubereiten, kannst du sie in mobilen Zäunen zur Arbeit schicken.

Beispiel Gemüsegarten:

Wie kann ich nun Input und Output sinnvoll kombinieren?

Durch einen Kompostgarten kannst du den Gemüsegarten mit Humus und Kompost versorgen. Mit dem Gemüse kannst du dich ernähren, und wenn beim Kochen Rüstabfälle entstehen, erzeugst du wieder Material für den Kompost. Mit einer geschickten Mischkultur erreichst du eine gleichmässigere und bessere Nutzung der Bodennährstoffe. Zudem kannst du das organische Material wiederverwerten, um das Beet zu mulchen.

Mit einem Teich oder Trockenbächen bringst du Wasser in den Gemüsegarten, und mit dem Mulch speicherst du das Wasser im Boden, somit ist dein Gemüse auch an heissen Tagen mit Wasser versorgt. Mit der Gemüseernte kannst du dich, deine Familie und Freunde versorgen.

Wenn du nicht alles Gemüse erntest, sondern es blühen lässt, hast du Saatgut fürs nächste Jahr, das du dann im Gewächshaus wieder zu neuen Jungpflanzen ziehen kannst.

Planen und Verbinden

Wie kannst du die Elemente so planen, dass sie sinnvoll miteinander verbunden sind und sich gegenseitig unterstützen? Erst durch geschicktes Verbinden und die richtige Anordnung der Elemente wird ein selbstregulierendes Permakultur-System möglich.

Nur wenn alles miteinander optimal verbunden ist, sind die Kreisläufe geschlossen und alle Elemente und Bewohner fähig, ihr volles Potenzial zu entwickeln. Diese Verbindungen machen den wesentlichen Unterschied zu einem konventionellen Garten, bei dem der Fokus meist auf den einzelnen Teilen liegt. Permakultur betrachtet immer das Gesamte und dass alles miteinander funktioniert.

Hier zeigen wir dir einen Permakultur-Beispielplan.